«Die emotionalen Themen haben Spuren hinterlassen»: Die ehemalige Wiler Bauchefin Ursula Egli lässt tief blicken

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Tagblatt, Simon Dudle

Zum ersten Mal seit der Nicht-Wiederwahl Ende November hat die ehemalige Wiler Stadträtin Ursula Egli (SVP) in einem Interview ausführlich Stellung bezogen. Dabei blickt sie zurück – aber auch voraus.

Zum dritten Mal in Folge ist es passiert und die Vorsteherin beziehungsweise der Vorsteher des Wiler Baudepartements konnte sich nicht im Amt halten. Ende November traf es Stadträtin Ursula Egli im zweiten Wahlgang der Gesamterneuerungswahlen. Die SVP-Vertreterin musste die Departementsführung per Jahreswechsel Manuel Nick (SP) überlassen.

Ursula Egli formuliert es so: «Es war ein intensiver Wahlkampf mit nicht nur schönen Geschichten.» Die Aussage macht sie in einem Interview, welches die «Wiler Nachrichten» am Donnerstag publiziert haben. Zum ersten Mal seit der Abwahl nimmt Egli dabei ausführlich Stellung. So auch zu den Gründen, warum es aus ihrer Sicht nicht geklappt hat mit der Wiederwahl. Viele Wählerinnen und Wähler würden die SVP nicht gerne in der Exekutive sehen. Zudem habe die FDP im Wahlkampf «mitangegriffen». Und der GPK-Bericht sei «nicht gerade förderlich» gewesen. Dieser zeigt auf, dass Egli in einer gewichtigen Personalfrage zu eigenmächtig gehandelt und Kompetenzen überschritten hatte. Und was würde Egli anders machen? «Früher mit dem Personaldienst oder dem Stadtpräsidenten das Gespräch suchen», sagt sie der Wochenzeitung.

Die Landwirtin aus Rossrüti nimmt auch Stellung zum Departement für Bau, Umwelt und Verkehr (BUV), dem sie vier Jahre lang vorgestanden ist: «Ich habe es nicht ganz freiwillig gewählt. Rückblickend ist es aber sicher das schönste Departement der Stadt, weil man am meisten bewegen kann und viel Verantwortung hat. Im Umkehrschluss heisst es auch, dass man oft in der Kritik steht.»

Und wie geht es bei ihr nun weiter? Den Januar habe Egli für sich selbst gebraucht und Ferien gemacht. Sie sei übermüdet gewesen. «Die emotionalen Themen haben Spuren hinterlassen», sagt die Kantonsrätin. Nun könne sie sich wieder eine neue Herausforderung vorstellen. «Aber keine mehr, in der ich 70 Prozent angestellt bin und 150 Prozent arbeite», sagt Egli in besagtem Interview.

Kantonsrätin
Ursi

Ursula Egli-Seliner